Die Gesundheitspolitik der Großen Koalition – Weichenstellung für die Zukunft?

 

Gesundheitspolitiker aus Bund und Land fordern: Mehr Ärzte und mehr Pflegekräfte


„Die Bildung der Bundesregierung hat diesmal etwas länger gedauert, deshalb sind wir gespannt, was sie auf einem der wichtigsten Felder plant: der Gesundheitspolitik“, sagte Werner Schreiber, Vorsitzender der Gesundheitsregion Saar und ehemaliger Gesundheitsminister in Sachsen-Anhalt, zu Beginn der Veranstaltung, zu der die Gesundheitsregion zwei einflussreiche Politiker nach Saarbrücken eingeladen hatte.

 
Erwin Rüddel (CDU), der neue Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages, stellte auch gleich die wichtigsten Weichenstellungen vor, die die Große Koalition in Berlin zügig umsetzen will. 13.000 Pflegekräfte sollen als erster Schritt die Situation in der Altenpflege verbessern. Gebraucht würden aber 70.000 Stellen in Krankenhäusern und der Pflege. So viele Fachkräfte seien aber nicht so schnell zu gewinnen. Deshalb forderte der CDU-Politiker aus dem Westerwald eine höhere Bezahlung für bessere Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte. Außerdem fehlten in Zukunft Ärzte: Deshalb müsse die Zahl der Studienplätze in der Medizin um 20 Prozent erhöht werden, die Ärzte müssten mehr Leistungen an qualifizierte Arzthelferinnen delegieren und durch Telemedizin könnten Ärzte gerade auf dem Lande Zeit und Wege sparen. Ein neues Finanzierungssystem brauche man aber trotz dieser kostspieligen Vorhaben nicht. Die Bürgerversicherung sei tot.
 

Dem widersprach Dr. Magnus Jung (SPD), Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im saarländischen Landtag. Gesundheit und Pflege bräuchten mehr Fachkräfte und das koste viel Geld. Deshalb müsse man auch noch mal darüber reden, wie dieses Geld aufgebracht. So würde die Landesregierung zwar mehr Geld für die Investitionen in den Krankenhäusern zur Verfügung stellen.

Dies reiche aber bei Weitem nicht aus, um den Investitionsstau zu beseitigen. An dem gerade vom Gesundheitsministerium für das Saarland vorgelegten Krankenhausplan bemängelte Jung, dass zwar an alle Krankenhäuser mehr Betten verteilt würden, eine Verbesserung der Struktur durch Spezialisierung und Schwerpunktbildung sei aber nicht zu erkennen. Auch darüber müsse nach einmal gesprochen werden.

 

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